Strukturwandel jetzt – Kein Nochten II
Betroffene und Unterstützer gegen den geplanten Tagebau Nochten II

Vertreter der sorbischen Minderheit fordern von Schweden Braunkohle-Ausstieg

Vertreter der sorbischen Minderheit in der Lausitz haben am 2. September in einem Brief an die schwedische Regierung einen Verzicht des Staatskonzerns Vattenfall auf neue Tagebaugebiete in der Lausitz gefordert. Zu den siebzehn Unterzeichnern gehören namhafte Vertreter aus Politik, Kirche und Kultur, darunter die Bürgermeister von Nebelschütz und Ralbitz-Rosenthal, Mitglieder des Bundesvorstandes der Domowina sowie des sorbischen Künstlerbundes.

"Eine Mehrheit der Sorben sieht die sorbische Sprache und Kultur bedroht durch eine weitere Zerstörung sorbischen Siedlungsgebiets durch den von Vattenfall betriebenen Braunkohlentagebau." sagt Thomas Zschornak, Bürgermeister von Nebelschütz und Initiator des Briefes. "Nur wenn Vattenfall auf die geplanten Abbau gebiete Welzow II und Nochten II verzichtet, werden die Klimaschutzbestrebungen des Staatskonzerns glaubwürdig. Nur so entsteht auch Planungssicherheit für einen nachhaltigen Strukturwandel in der Bergbauregion."

Die Verfasser des Briefes erinnern daran, dass die bedrohte sorbische Kultur und Sprache bereits unter dem jahrzehntelangen Raubbau besonders gelitten haben. Angesichts aufwändiger Imagekampagnen Vattenfalls für die Braunkohle bitten die Unterzeichner den schwedischen Staat zudem "eine weitere Beeinflussung politischer Prozesse in Deutschland durch Vattenfall zu unterbinden."

Der Text des Briefes in deutsch und schwedisch sowie die Liste der Unterzeichner ist hier abrufbar:

Deutsche Version des Briefes als PDF
Schwedische Version des Briefes als PDF