Strukturnu změnu nětko – žane Wochozy II!
Strukturnu změnu nětko – žane Wochozy II! Akciski zwjazk přećiwo planowanej jamje Wochozy II

»Partner Łužicy« – tež při zanjerodźenju wody? (němsce)

von Ursula Eichendorff

Weder im Braunkohlenplan zu Welzow Süd II noch zu Nochten II werden konkrete Anforderungen an Vattenfall zum Erhalt der Wasserqualität in der Region gestellt. Laut aktuellem Gutachten von Dr. Harald Friedrich (vgl. Braune Spree und saure Seen - vermeidbare Bergschäden!) wird sogar bewusst der Zeitpunkt der Entstehung des Sulfats und Eisenhydroxids verwechselt, um die Verockerungs- und Versauerungsproblematik und Maßnahmen dagegen in den Sanierungsbergbau zu verschieben. Tragischerweise gibt es nach heutigem Stand der Technik dann kein wirksames Verfahren, dem Übel entgegenzuwirken. Verfahren, die auf Ionenaustausch basieren, befinden sich derzeit alle in der Testphase. Auch ist bei diesen, im Vergleich zur Materialbeimischung beim Anlegen der Kippe, mit erheblich mehr Aufwand und demzufolge mit erheblich höheren Kosten zu rechnen. Wirtschaftlich sind sie also unsinnig.

Bedauerlich für Flora, Fauna und die Tourismusindustrie im Spreewald und im Lausitzer Seenland. Warum nur wird die Zerstörung des Wasserhaushalts einer ganzen Region in Kauf genommen, obwohl Abhilfe möglich ist?

Einen Hinweis liefert Ingolf Arnold, Chefgeologe von Vattenfall in einer Stellungnahme zu den Möglichkeiten und Grenzen von Maßnahmen, die die Versauerung und Verockerung des Wassers verhindern könnten:

„Eine Bewertung des Einbaus alkalischer Stoffe in die Kippen im laufenden Abbaubetrieb muss jedoch auch aus dem Blickwinkel etablierter Rahmenbedingungen, die aus der Abbautechnologie (Förderbrückentechnologie) resultieren, betrachtet werden. Es ist festzustellen, dass etwaige Maßnahmen einen erheblichen Eingriff in den Produktionsprozess darstellen und somit zu gravierenden Einschränkungen führen. Unter Umständen kann damit sogar der wirtschaftliche Betrieb des Tagebaues und somit die Exploration der Lagerstätte in Frage gestellt werden.“(1)

Einfach ausgedrückt: Für Vattenfall entstehen - nach eigenen Angaben - Mehrkosten, die einen Abbau von Braunkohle wirtschaftlich nicht mehr attraktiv machen.

Verständlich aus Sicht eines Wirtschaftsunternehmens - das sich übrigens als „Partner der Region“ und „innovativ und zukunftsfähig“ bezeichnet - dass sie die Mehrinvestition zugunsten der zukünftigen Lebensgrundlagen einer Region scheuen, wenn der Gewinn auf dem Spiel steht.

Zumal im Zweifelsfall wie bisher die - erheblich höheren - Kosten die Umwelt und der normale Bürger und Stromkunde trägt: Derzeit werden die Maßnahmen betreffend braune Spree und saure Seen vom Bergbausanierer LMBV durchgeführt. Dieser wird zu 75% vom Bund und zu 25% von den Ländern finanziert. Aus Steuergeldern.


(1) Möglichkeiten und Grenzen präventiver Maßnahmen gegen Kippenwasserversauerung im Kontext der Bewirtschaftungsplanung in vom Braunkohlenbergbau beeinflussten Grundwasserkörpern - Vattenfall Europe Mining AG – I. Arnold, Dr.-Ing. Th. Koch, August 2008; S. 3; zitiert nach Friedrich, S. III, 16